15.05.2024 – An diesem Abend ist Dirk wieder den weiten Weg aus Hamburg zu uns gekommen, um in unserem Tomosei-Dojo unser Training zu leiten. Im Fokus stehen dieses mal weniger einzelne Techniken, als vielmehr das Prinzip auf den Angreifer (Uke) und seine Angriffsenergie einzugehen. Wir üben unter Dirks Anleitung die Energie des Gegners zunächst ein wenig in die Angriffsrichtung weiterzuführen, bevor wir sie mit einer Kreisbewegung in die entgegengesetzte Richtung umlenken und den Gegner somit aus dem Gleichgewicht bringen. Durch dieses Eingehen auf den Übungspartner, werden die instinktiven Reflexe umgangen sich gegen die Richtungsänderung zu sperren – wie es beispielsweise bei einem harten Block leicht passieren würde. Ganz abgesehen davon ist diese Bewegung für den Angreifenden auch noch deutlich angenehmer als eine Blockade mit Kraft und die überraschend effektive Wirkung bringt sogar noch Spaß.
Während wir miteinander üben, geht Dirk von Trainingspaar zu Trainingspaar und unterstützt uns bei der richtigen Ausführung. Hier lässt er uns noch einmal selbst reinspüren, wie sich die Bewegung anfühlt; dort weist er darauf hin, dass wir aus dem Körperschwerpunkt, dem sogenannten „Center“ heraus arbeiten mögen. Einfühlsam und freundlich stellt er sich dabei auf jede/n einzelne/n Übende/n und deren/dessen Können ein, von der AnfängerIn mit wenigen Wochen Trainingserfahrung, bis hin zum 6.Dan; mit jeder und jedem übt er auf deren und dessen Niveau.
Die gezeigten Prinzipien lassen sich ebenfalls bei Angriffen mit Waffen einsetzen und Dirk zeigt uns dies bei Übungen mit dem Holzmesser („Tanto“). Die Waffe hilft mit ihrer größeren Reichweite und Gefährlichkeit auch den Sinn von Kreisbewegungen der Abwehrtechniken und vor allem dem richtigen Abstand zum Angreifer zu verstehen. Gleichzeitig dürfen wir feststellen, dass die Waffen – auch wenn sie aus Holz sind – uns mit ihrer Bedrohlichkeit leicht wieder in alte Reaktionsmuster verfallen lassen: An kreisende Bewegungen denken, wenn man mit einem Messer angegriffen wird, anstatt hart zu blocken? Gar nicht so einfach! Doch mit der richtigen Atemtechnik zur Beruhigung, gutem Timing und etwas Geduld beim Üben, gelingt uns schließlich auch das immer besser.
Die Sicherheit der Trainierenden steht besonders beim Waffentraining natürlich immer an erster Stelle und so wird Achtsamkeit auch in diesem Training groß geschrieben – sowohl bei den Bewegungen selbst, als auch bei der Vollständigkeit der Waffentechniken. Schließlich wäre die beste Abwehrtechnik relativ sinnlos, wenn wir den Angreifenden nicht zuletzt auch entwaffnen und somit einen weiteren Angriff verhindern würden. Auch hier zeigt uns Dirk eine effektive Ausführung.
Danke, lieber Dirk, für diese wunderbare und lehrreiche Übungsstunde, wir freuen uns bereits auf die nächste!
TomoSei/ Petra